Der letzte Sommertag

 

Heute genieße ich den letzten Sommertag in diesem Jahr. Woher ich weiß, dass dies der letzte ist? Na aus dem Radio!

Heute hat mir mein Mann, also der Alois, das Frühstück ans Bett gebracht. Und das, obwohl heute nicht einmal unser Hochzeitstag ist! Es gab sogar ein gekochtes Ei - und eine kleine Blumenvase mit einer einzelnen Rose stand auch auf dem Tablett. Direkt hinter meinem Ohr tönte romantische Musik aus dem Radio und aus der Küche strömte der Duft frisch gebackener Croissants. Wissen Sie, unser Radio ist deswegen direkt hinter mir, weil es in unserem Bett eingebaut ist. Besser gesagt in unserem französischen Bett. Das haben wir schon seit unserer Hochzeit. Es ist aus weißem Kunstleder und hat goldene Verzierungen an der Lehne. Und genau zwischen dem – na gut, etwas kitschigen Dekor ist das Radio eingebaut. Es hat zwar kein CD-Fach oder so einen Schnickschnack, aber es funktioniert, und nur das zählt. Hab ich eigentlich schon erwähnt, dass unser Bett rund ist? Also, die Matratze natürlich nicht, aber die mit Kunstleder bezogene Schaumstoffumrahmung formt es zu einem Kreis, sodass es aussieht, als wäre das Bett rund. Wunderschön, sag ich Ihnen ... Doof nur, wenn man seine nackerten Haxen auf dem Leder ausstreckt, dann ist man in Sekundenschnelle wach – weil das Leder so saukalt ist. Na, zum Glück war das heute nicht der Fall. Jedenfalls war es heute ein so wunderbarer Start in den Tag, dass ich immer noch auf Wolke sieben schwebe. 

Die ganze Zeit schreibt mir mein Alois eine SMS nach der anderen. Ja, ich weiß schon, ich muss mich jetzt unbedingt mal mit diesem WhatsApp befassen, aber nicht heute. Gerade sind wieder ein paar Wörter gekommen. Er kann halt nicht so schnell schreiben mit seinen Wurstfingern, daher schickt er mir immer, was er grad so fertig hat, verstehns? 

Wartens, ich schau mal, was er bisher geschrieben hat: „Mach dir heute einen schönen Tag in Cham ... kauf dir eine schicke neue Tasche ... und wenn ich heute Abend ...“

Weiter steht noch nichts, er hat wieder aufgehört. Heute Abend? Huii, ja was wird er denn da mit mir vor haben? Jetzt werd ich gleich noch verlegen. Wissen Sie, wenn man so lange wie wir verheiratet ist, passiert sonst nicht mehr viel am Abend, aber das kennen Sie ja sicher aus eigener Erfahrung! Oder???
Huch, jetzt hat es wieder geklingelt. Moment, ich seh gleich nach …

 

„Und wenn ich heute Abend nach dem Schafkopfen heimkomme, dann ...“ Was? NACH dem SCHAFKOPFEN?
Dieser Hundskrüppel, dieser miserablige! Na wart, wenn der hoamkimt! Und jetzt scheint auch die Sonne nicht mehr – dieser verlogene Radiomoderator. Der sitzt bestimmt heute Abend auch beim Alois am Schafkopftisch.

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Dem Kammerherrn sei Dank

von Gabriele Kiesl  

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von rmadmin  

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von Gabriele Kiesl  

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Schwammerl und Leberkas

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Wenn man nicht alles selber macht...

von Gabriele Kiesl  

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