Weihnachtsgrüße von Rosa Gmeinwieser!
Rosa Gmeinwieser und ihr Team wünscht: Frohe Weihnachten und einen guten Rutsch ins neue Jahr!
Und? Wie sind Sie denn so ins neue Jahr gerutscht? Bei mir war es ehrlich gesagt recht ruhig. Nachdem mir mein Sohn ein paar Knallfrösche unter meinen langen Rock geschmissen hat und ich danach wie wild in unserem Garten herumgehüpft bin, hat auch noch mein wunderbarer Ehemann die Hecke mit einer Silvesterrakete in Brand gesteckt. Und zwar gleich so gründlich, dass wir jetzt direkte Sicht auf den Pool unserer Nachbarn haben. Auf den Pool, verstehen Sie? Diesen Anblick darf ich jetzt jeden Tag genießen, wenn ich aus dem Küchenfenster blicke. Wenigstens ist er momentan winterlich abgedeckt und grinst mir nicht mit seinem azurblauen Wasserspiegel in mein neidisches Gesicht. Und wissen Sie, was mein Mann für entschuldigende Worte findet, wenn er mir bei meinem neuen Ausblick über die Schulter sieht? Er meinte, dass ich doch froh darüber sein sollte, denn im Urlaub würde ich mir ja sonst auch immer einen Poolblick wünschen. Kein Wunder also, dass ich nicht lange darüber nachgedacht habe, es ihm heimzuzahlen. Nach seinem missglückten Weihnachtsgeschenk war das eh längst schon überfällig. Na ja, jedenfalls habe ich mein altes Handbuch für Schwarze Magie vom Dachboden geholt und in mühevoller Handarbeit eine Voodoo-Puppe gebastelt. Na gut, nicht gerade gebastelt, aber immerhin gekauft. Wie hätte ich denn auch einen Esel basteln können? So handarbeitsbegabt bin ich nun auch wieder nicht. Jedenfalls bin ich danach schnurstracks mit meiner besten Freundin, der Gisela, zu den Woid-Krampal gefahren. Gisela meinte zwar, dass mir die Krampal bei meinem Anliegen nicht helfen können, da sie nichts mit Voodoo zu tun hätten, aber was weiß die denn schon? Ich, für meinen Fall, bin fest davon überzeugt, dass, wenn ich der BluadigenLuzier auch nur einmal mein Voodoo-Pupperl unter die Nase halten kann, mein Mann sein blaues Wunder erleben wird.
Kurze Zeit später befanden wir uns dann auch gleich in unheimlichen alten Gewölben und direkt vor der BluadigenLuzier, die Weizgeschichten erzählte.
Eine mystische Geschichte nach der anderen trug sie vor und uns lief es eiskalt über den Rücken. Als die Luzier danach nach draußen ging, folgte ich ihr unauffällig. Na gut, ich meine so unauffällig, wie eine Frau mittleren Alters mit einem Plüschesel halt so aussieht. Als ich am Dorfplatz ankam, traute ich meinen Augen nicht – ich befand mich plötzlich inmitten des Geschehens. Unzählige Krampusse, Perchten und Hexen trieben sich auf dem Platz herum und gruppierten sich um die BluadigeLuzier. Es war ein wahrhaftig schauriges Erlebnis, sag ich Ihnen. Ungeheuerliche Fratzen blickten mich an, eine schrecklicher wie die andere. Gruselige Geräusche paarten sich mit Nebelschwanden, die sich dicht am Erdboden breitmachten.
Ich nahm meinen ganzen Mut zusammen und ging zielstrebig auf die Luzier zu. Schnell konnte ich sie für meinen Voodoo-Esel begeistern. Sie redete auf mich ein, zog – zu meiner Verwunderung – eine Stricknadel aus ihrem Haar und befahl mir,diese tief in den Esel hineinzustechen. Und zwar genau dort hinein, wo es dem Alois auch wehtun sollte. Fast hätte ich auf sein Herz gezielt, doch nach kurzer Überlegung entschied ich mich für des Esels Hintern. Auch wenn der Arsch weit weg vom Herzen liegt – weh tuts allemal! 10a
Zumindest versprach mir das die BluadigeLuzier. Während ich die Nadel tief in das Plüschtier stach, sprach sie einige Hexensprüche und Kraftausdrücke.
Magische Blitze zuckten zwischen ihren Händen und meinem Voodoo-Eserl hin und her und ich konnte förmlich spüren, wie meinem Alois sein Arscherl brummt.
Mei Luzier, wie gerne würde ich meinen Alois jetzt sehen!“, flüsterte ich begeistert.
„Du willst ihn sehen? Kein Problem!“, lachte sie schallend und wirbelte mit ihren Händen wild vor meinem Gesicht herum. Plötzlich sah ich ihn direkt vor mir. Er ging vor Schmerz in die Knie, mit der Hand an seinem Hinterteil.
„Des wos i sog, iswohr!“, sagte die Luzier und zwinkerte mir zu.
Eigentlich wollten Gisela und ich im Anschluss noch in den Gewölben der Wirtshöhe den Abend ausklingen lassen, aber unsere Neugierde überwog; daher machten wir uns auf den Weg nach Hause. Gerade, als ich zur Einfahrt unserer Garage hinfuhr, hörte ich schon, wie mein „Esel“ aus vollem Leibe schrie: „Weih, kim schnell, i glaub, der Nachbar hat mia mit am Schrotgwehr in Orschgschossen!“
Lachend antwortete ich ihm: „Des, was du sogst, isnianedwohr!
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