Oh du fröhliche, PS-lastige Weihnachtszeit

Meine Güte, jetzt bin ich aber aufgeregt! Wissen Sie, mein Mann, der hat mir gerade erzählt, dass das Weihnachtsgeschenk, das ich von ihm bekommen soll, so groß ist, dass es nur in die Garage passt. Endlich hat er bemerkt, dass ich mir ein neues Auto wünsche! Na gut, ehrlich gesagt habe ich ihn ja auch schon monatelang darauf aufmerksam gemacht. Natürlich nur mit so ganz kleinen versteckten Hinweisen, wie zum Beispiel:

„Hörst du auch das Knattern im Motor? Ich glaub, der machts nima lang!“, oder „Die Nachbarn haben sich einen neuen Wagen gekauft, meinst nicht, dass wir da langsam mal mithalten sollten?“, oder so. In letzter Zeit jedoch, als ich gemerkt habe, dass er nichts oder nur wenig von meinem Anliegen bemerkt hatte, wurde ich auch schon mal deutlicher:

„Findest du nicht auch, dass der alte Rostkübel langsam abdanken sollte?“, oder „Wie lange soll ich eigentlich noch mit einem Auto rumfahren, dessen Lackierung so ganz und gar nicht zu meinem neuen Schal passt?“

Doch irgendwie antwortete Alois nur jedes Mal mit einem: „Aha“ oder „So so, wast ned sogst!“ Natürlich habe ich diese Missachtung meiner Bedürfnisse dementsprechend honoriert. Und zwar, indem ich ihm abends nur noch eine windige Brotzeit, statt einen Schweinebraten vorgesetzt habe und im Ehebett wurde neuerdings auch nur ein wenig gekuschelt. Nicht mehr und nicht weniger. Tja, was soll ich sagen? Die Waffen einer Frau halt. Doch letztendlich scheint es ja nun doch gewirkt zu haben.

So, aber nun muss ich schnellstmöglich in Phase zwei übergehen und ihm klarmachen, was für ein Auto er mir kaufen soll. Nicht, dass er mir noch so einen Gebrauchten oder, was noch schlimmer wäre, gar einen mit der falschen Lackierung heimbringt. Oh Gott, ich darf gar nicht erst dran denken! Zum Glück muss ich ja heute sowieso den Wagen von meinem Sohn in die Werkstatt vom Autohaus Diermeier bringen. Da kann ich gleich mal gucken, ob ich was Schickes für mich finde. Schnell noch meinen neuen Schal mitnehmen und dann gehts auf …

Meine Güte, ich kann die vielen Neuwagen schon funkelnd durch die Schaufenster sehen! Was für eine Freude – hier werd ich bestimmt fündig.

Ah, also der sieht ja schon mal recht schick aus, oder?

Gleich mal schaun, ob er auch genügend Stauraum hat. Immerhin ist ein großer Kofferraum schon sehr wichtig. Denn wenn ich eins gern mache und gut kann, dann ist es Einkaufen. Und wenn man dann auch noch die Sitzbank zurückklappen kann, dann könnte man auch mal … ich meine – na ja, Sie wissen schon.

Wie früher halt, in meinen wilden Zeiten. Aber natürlich nur, wenn mir mein Alois auch so ein Auto kauft. Am besten, ich mach gleich mal ein Selfie mit dem Wagen und poste es auf Facebook. Vielleicht sollte ich den Alois ja auch gleich markieren – nur für alle Fälle. Zuviel, meinen Sie? Na ja, vielleicht wirklich etwas übertrieben.

Oder der da. Der hat ja bequeme Sitze - und erst die schöne Farbe! Also in diesem heißen Flitzer mit meiner besten Freundin Gisela nach Italien zu düsen, das würde mir schon Spaß machen.

Was? Ich sollte aus Dank meinen Mann mit auf die Reise nehmen? Na, hören Sie mal! Man kann ja alles übertreiben! Zum Einkaufen? Na klar, zum Einkaufen darf er freilich immer mitfahren. Immerhin muss ja einer zahlen, stimmts?

Also, ich glaub, ich hab mich bereits entschieden. Fotos habe ich gemacht und eingestellt sind sie auch schon. Jetzt muss ich mich nur noch um ein geeignetes Geschenk für meinen Göttergatten kümmern. Das wird gar nicht so einfach. Aber ich glaube, ich hab da schon so eine Idee. In ein paar Tagen beginnt der Christkindlmarkt - da geh ich auf Shoppingtour und kaufe ihm ein Weihnachtsgeschenk, das er so schnell nicht vergessen wird.


Autohaus Diermeier als Kulisse

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