Schwammerl und Lebakas

 

Eigentlich wollte ich es meinem Mann wegen dem Schafkopfen letztens ja gehörig heimzahlen. Ich spielte mit dem Gedanken seine Modelleisenbahn-Landschaft zu fluten oder die Holzkugel-Sitzauflage für sein Auto zu verstecken. Auch fand ich, dass es eine gute Idee wäre „aus Versehen“ alkoholfreies Bier zu kaufen, doch dann kam mir eine viel, viel bessere Idee.

Ich las noch einmal all seine süßholzraspelnden SMS und stieß dabei auf folgenden Satz: „Mach dir heute einen schönen Tag in Cham und kauf dir eine schicke neue Tasche!“
Was hat mein Alois doch manchmal für gute Ideen. Denn erstens hat er mir nicht gesagt, wie lange mein Tag dauern darf, und zweitens keine Kostengrenze für die Tasche genannt. Hochmotiviert machte ich mich daher auf in die Stadt und unternahm eine ausgiebige Shoppingtour. Und dann, als ich mir eine kurze Kaffeepause auf dem Marktplatz gönnte, sah ich sie. Meine neue Tasche lag direkt vor meinen Augen im Schaufenster von Lookin for fashion. Ein Traum, ein modisches Highlight! Damit würde ich mit Sicherheit zum absoluten Trendsetter mutieren.
Vergesst Mailand – kauft in Cham!, dachte ich triumphierend, als ich sie in meinen Händen hielt. Nur schade, dass sie nicht teurer war. Ich hätte zu gern das Konto meines Mannes etwas mehr geplündert, aber man kann ja nicht alles haben.
Na, jedenfalls hielt ich also gerade meine Tasche stolz in meinen Händen, als mir ein Plakat der Chamer „Champignons Night“ in die Augen fiel. Die ganze Stadt würde sich heute Nacht in eine einzige Partymeile verwandeln. Das hörte sich nach jeder Menge Spaß an. Kurzerhand telefonierte ich mit meiner Freundin, denn Gisela ist immer für einen Spaß zu haben. Wir verabredeten uns für 19:00 Uhr zum Essen ins Rhaner Bräustüberl - nicht nur wegen der köstlichen Küche, sondern auch wegen dem Star des Abends, meinem absoluten Schwarm, dem Hanse Schoierer aus München.

Mann, war ich aufgeregt. Ich durfte auf gar keinen Fall vergessen vorher eine Lebakassemme zu kaufen! Wissen Sie, wenn der Hanse seinen Lebakassemme-Blues spielt, dann muss ich ihm doch auch einen solchen mitbringen, stimmt‘s? Als anständiger Groupie macht man so was – das glaub ich jedenfalls. Lange Rede, kurzer Sinn: Es war ein wunderbarer Abend und eine laaaaange Nacht. Wenn ich ehrlich bin - ich bin in dieser Nacht eigentlich gar nicht mehr nach Hause gekommen. Ich habe zusammen mit Gisela viel gelacht, getanzt und getrunken.

Letzteres sorgte für einen gehörigen Filmriss, denn an die Handyaufnahme meines Nachbarn Tom Wiesmüller konnte ich mich gar nicht erinnern. Ich wachte erst gegen Mittag des Folgetages mitten auf dem Marktplatz auf. Dieses Foto brachte mir übrigens auch einen gehörigen Streit mit meinem Alois ein. So macht er das immer – er amüsiert sich und macht dann MIR im Nachhinein ein schlechtes Gewissen. Dieser Hundskrüppel! Und das nur, weil der Wiesmüller das Foto an die Presse weitergegeben hat. Na ja, und wie Sie sich denken können, war es am nächsten Tag auf der Titelseite. Überschrift: „Auch die ältere Generation hatte ihren Spaß.“ Sie hätten schreiben sollen: Auch Schwammerl können Kopfweh machen! So ganz verstehen tu ich das nämlich nicht - was hat diese Veranstaltung eigentlich mit Champignons zu tun?
Na, egal – Hauptsache ich hab meine Tasche noch, auch wenn sie innen nach Lebakas stinkt!

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